SCHNÜRPFLINGEN: Als Bereitschaftsleiterin, Ersthelfer und Blutspender können sie sich ein Leben ohne das Rote Kreuz nicht vorstellen: Theresia und Georg Schniertshauer.
Werden in den Holzstockgemeinden oder in Illerrieden Helfer des Roten Kreuzes gebraucht, sind Theresia und Georg Schniertshauer aus Schnürpflingen-Beuren nicht weit: Seit 1977 ist Theresia Schniertshauer Mitglied beim DRK Ortsverein Dorndorf, seit 1979 Bereitschaftsleiterin, außerdem Rettungshelferin und Ausbilderin in Erster Hilfe. Ehemann Georg ist zwar erst seit 2010 Mitglied, das aber sogleich als ausgebildeter Ersthelfer. Nachdem Sohn Stefan die Gruppe wegen des Studiums verlassen musste, übernahm eben der Vater seinen Part. Georg begleitet seine Frau, ist Fahnenträger des DRK, Kassierer des Ortsverbands, seit über 20 Jahren Helfer beim Blutspenden in Staig und nicht zuletzt Mitglied der örtlichen Feuerwehr. Kürzlich hatten die beiden einen gemeinsamen Auftritt: Theresia dankte ihrem Georg im Namen des DRK und steckte ihm für 100 mal Blutspenden die Ehrennadel ans Revers. Die 59-Jährige selbst bringt es bislang erst auf 48 Spenden. „Ich kann mich nicht erinnern, krank gewesen zu sein, seit ich spende“, sagt der 60-Jährige. Fünf Mal im Jahr spende er normalerweise Blut. Schaffe er das nicht, fühle er sich unwohl: „Das ist fast wie eine Sucht.“
Sich sozial zu engagieren, ist für das seit 34 Jahren verheiratete Paar kein Stress. „Ich war schon immer mit Herzblut im Roten Kreuz. Von meiner Arbeit profitieren andere. Das gibt mir wiederum das Gefühl, etwas Sinnvolles weiterzugeben“, sagt Theresia Schniertshauer. Das Engagement der Bereitschaftsleiterin hat ihr Mann immer mitgetragen. „So etwas funktioniert nur, wenn die ganze Familie dahinter steht“, sagt der Maschinenbauer.
Meldet sich der Piepser wegen eines Notfalls, bleibt das Essen stehen, und die Schniertshauers rücken mit ihrem Notfallrucksack aus. Am Unglücksort sind sie meist die Ersten mit Fachkenntnis. Aufgabe ist es, mit lebenserhaltenden Maßnahmen den Betroffenen vor größerer Gefahr zu bewahren, bis Rettungsdienst und Notarzt eintreffen. Hautnah dabei zu sein in kritischen Situationen zwischen Leben und Sterben, schärfe das Bewusstsein, „mir geht es gut“. Solange es möglich ist, wollen die beiden weitermachen. In ihrer Freizeit pflege Theresia Schniertshauer ihren Garten, ihr „Ein und Alles“, wie es Ehemann Georg formuliert. Seine Aufgabe ist es dann, die Bäume zu schneiden. Teamarbeit eben.
Quelle: Südwest Presse vom 27.11.2013
Autor: FRANZ GLOGGER
Mit freundlicher Genehmigung von Herr Franz Glogger